Was anfangs aus einer kleinen Gruppe von Freunden, welche regelmäßig am Altenstad'r Faschingsomzug mit jährlich wechselnden Mottos, sich entwickelte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorstellbar. Erst nach und nach wuchs die Gruppe und die Idee der Schedder-Häxa Altenstadt war geboren.
Aus dem ersten Häs mit Gummimaske entwickelte sich um die Jahrtausendwende ein neues Häs mit einer Maske aus Lindenholz. Die Maske sowie das Häs selbst beruht auf einer Idee der Mitglieder der Schedder-Häxa. Auch bei der Umsetzung des Häs' wurde damals wie heute alles von Mitglieder der Schedder-Häxa angefertigt.
In Gedenken an die damalige Not der Bürger der alten Stadt trägt die Schedder-Häx eine schlichte schwarze Bluse und Rock. Das Kopftuch und die Schürze besteht aus einzelnen Flicken.
Die Grafschaft Aichheim wird erstmals erwähnt im Jahre 1128. Im 13.Jahrhundert übernahmen die Herren von Rechberg die Grafschaft und errichteten eine mächtige Burg auf der Höhe von Aichheim mit Blick ins traumhafte Illertal. Neben der im Tal gelegenen Mönchsburg entstand die Alte Stadt, woraus sich der heutige Name Altenstadt ableitete.Die Handwerkssiedlung Aichheim entwickelte sich rasch, wogegen die Alte Stadt ein verträumtes Bauerndorf abseits der Landstraße blieb.
Die Grafen von Aichheim forderten große Teile der Ernte als Steuer,
so dass die Bevölkerung der Alten Stadt ein armseliges Dasein fristete.
Bei einer neuerlichen Steuererhöhung zogen die Altenstädter in einer
dunklen Novembernacht durch eine Hohlgasse zwischen Aichheim und der
Alten Stadt gegen den habgierigen Grafen zur Wehr. Als Sie bei Nacht
und Nebel im Burghof ankamen und den Grafen zur Rede stellen wollten,
war dieser verschwunden und wurde nie wieder gesehen. Die Zurückkehrenden erzählten nur von schemenhaften, langhaarigen Wesen die über dem Boden zu schweben schienen und im Burghof mit großem Geschedder um das Burgfeuer kreisten. Von da an hatte die Not der Bevölkerung ein Ende und die Alte Stadt blühte auf. Seitdem kehren diese verhexten Wesen immer am o6.o1. eines jeden Jahres zurück und ziehen nachts auf Besen reitend durch die Hohlgasse nach Aichheim, um den Grafen
an der Rückkehr in die Burg zu hindern. Zur Erinnerung an die damalige Not tragen die Hexen noch heute ihre schlichten schwarzen Gewänder mit Flickenschürze und Flickenkopftüchern und reiten auf Besen mit feurigen Augen und ihrem Scheddern durch die kalte Jahreszeit.
© 2o16 Schedder-Häxa Altenstadt